"Es ist eben nicht so, dass Frauen weniger machen können. Es ist wichtig zu zeigen, wie großartig das ist, was ich in meinem Handwerk tun kann, wie bunt mein Leben ist und wie toll ich es gestalten kann."
(Jessica – @buntezukunft)
Jessica Jörges ist 26 Jahre alt, Maler-Lackierer-Meisterin, STABILA True Pro Lady seit dem ersten Tag und auf dem Weg den Familienbetrieb zu übernehmen. Aber wie kam sie eigentlich dazu ins Handwerk zu gehen und sich dort ihre Karriere zu ebnen?
„Auf der ersten Weihnachtskarte, ich war noch nicht einmal ein Jahr alt, saß ich schon im Farbeimer.“ Es wird sofort deutlich, dass Jessica eine sehr enge Verbindung ins Maler-Handwerk hat. Ihre Eltern haben einen eigenen Malerbetrieb, die Maler Schmidt GmbH. Der Betrieb kommt von Seiten der Mutter, ihr Ur-Opa hat ihn gegründet. Auch ihr Vater war und ist Handwerker mit Leidenschaft, ein Multitalent, so Jessica. Nach dem Kennenlernen von Jessicas Mutter entschloss er sich dazu eine Umschulung zum Malermeister zu machen.
Die familiäre Richtung ist deutlich erkennbar, dennoch wurde Jessica sehr viel Freiraum gegeben, um ihre eigenen beruflichen Entscheidungen zu treffen. Auch, wenn es im ersten Moment so wirken könnte, war sie kein typisches Handwerker-Kind. Wenn sie mal mit auf der Baustelle war, dann nur, weil sie es auch wollte.
Als es nach dem Abitur 2016 darum ging, was sie nun studieren oder lernen möchte, war die Ausbildung in einem Handwerksberuf überraschenderweise nicht der erste Gedanke. Jessica wollte studieren. Gartenlandschaftsbau, Innenarchitektur oder doch BWL? Sie konnte sich nicht entscheiden, denn der 100 % passende Studiengang war nicht dabei. Also wurde die Suche weiter ausgeweitet und Ausbildungsberufe kamen in die nähere Auswahl. Letztendlich folgte Jessica ihrem Bauchgefühl und startete 2016 ihre Ausbildung im zweiten Lehrjahr als Maler- und Lackiermeisterin (aufgrund des Abiturs).
Während ihrer Suche nach der passenden Ausbildung, stellte Jessica fest, dass es viel zu wenig hilfreiche Informationen über die einzelnen Berufe gibt. Und so beschloss sie direkt zu Beginn ihrer Ausbildung die „Bunte Zukunft“ zu gründen, ein Website-Blog in welchem sie über ihre tägliche Arbeit als Auszubildende im Handwerk berichtet. „Wir zeigen jungen Menschen anhand meiner Ausbildung, was da alles so passiert, denn viele wissen wahrscheinlich gar nicht, was für coole Ausbildungsberufe es in Deutschland gibt.“, so Jessica.
Über eine Aktion der Sparkasse kam sie zu einer Zusammenarbeit mit einer regionalen Internet-Marketing-Agentur, die ihr schnell die Empfehlung aussprach einen Instagram-Kanal zu eröffnen und ihren Blog damit auszuweiten. So entstand @buntezukunft mit heute fast 10.000 Follower.
Unter dem Motto „Es kommt auf dich an, wie bunt dein Leben ist“ berichtet Jessica auch acht Jahre später noch regelmäßig über ihre Projekte und bisher durchweg positiven Erfahrungen als Frau im Handwerk. Zwischenzeitlich hat sie 2018 als Innungsbeste ihre Ausbildung abgeschlossen, den Meister ergänzt und auch 2019 bei den WorldSkills in Kasan, Russland, teilgenommen.
Konkrete Pläne den elterlichen Betrieb zu übernehmen gibt es noch nicht, allerdings möchte sich ihr Vater nach und nach zurückziehen. Auch er hat, wie Jessica, ein zweites Standbein und ist als „Schimmelfahnder“ deutschlandweit unterwegs.
Eins wird ganz deutlich klar: Jessica liebt was sie tut. Sie bezeichnet ihre Arbeit als sehr abwechslungsreich, da die Aufgaben von Projekt zu Projekt immer anders sind. Sie kann sich immer neuen Herausforderungen stellen und so neue Dinge erlernen. Einzig und allein an der Geduld muss Jessica laut eigener Aussage noch arbeiten. Sie bezeichnet sich selbst als kleine Perfektionistin aber ist auch davon überzeugt, dass jeder in seine Aufgabe hineinwächst.
Wir sind stolz darauf Jessica seit fünf Jahren im Team der True Pro Ladies zu haben und mit ihr zusammenzuarbeiten. Sie steht mit ihrem Engagement, ihrem Willen und ihrer Liebe für den Beruf genau für die Werte, die STABILA mit der True Pro Ladies Kampagne symbolisieren möchte. „Es ist eben nicht so, dass Frauen weniger machen können. Es ist wichtig zu zeigen, wie großartig das ist, was ich in meinem Handwerk tun kann, wie bunt mein Leben ist und wie toll ich es gestalten kann.“, fasst Jessica zusammen.